Abstract
Aus kommunikativer Hinsicht wird die Textsorte 'Rede' als appellierende-persuative Textsorte charakterisiert, die eine bestimmte Aufbaustrukutur hat. Das klassische Schema der Rede setzt sich aus Einleitung, $Erz\"{a}hlung$, Beweis und $Schlu{\ss}$ zusammen. $Erz\"{a}hlung$ und Beweis, die sich in der Mitte des ganzen Textes befinden, sind verbunden mit einem Appell an die Vemunft und haben ein intellektuelles Wirkziel. Im Gegensatz dazu beabsichtigen Einleitung und $Schlu\ss$ jeweils als erster und letzter Redeteil das Erzeugen einer sanften oder heftigen Emotion. In dieser Arbeit stellt sich es in drei Textanalysen heraus, $da\ss$ die Einleitung darauf abzielt, die $Zuh\"{o}rer$ wohlwollend, aufmerksam und gelehrig zu machen, und $da\ss$ der $Schlu\ss$ darauf abzielt, die $Zuh\"{o}rer$ wohlwollend, gelehrig zu machen und zum Handeln zu ermuntern. Das Wohlwollen wird dadurch gewonnen, wenn der Redner die Zuhorer lobt oder ihren Ehrgeiz anregt, wenn der Redner den $Zuh\"{o}rern\;Ha{$\ss}$, Zorn, $Mi{\ss}gunst$ gegen den Gegner $einfl\"{o}{\ss}t$, indem er $\"{u}ber$ die schlechten Eigenschaften seines Gegners spricht, oder wenn der Redner den $Zuh\"{o}rern$ Liebe, Gunst und Mitleid $f\"{u}r$ sich selbst $einfl\"{o}{\ss}t$, indem er Dank, Freude und Bedauern usw. ausspricht oder den $Zuh\"{o}rern$ seine eingenen Tugenden, seinen Gerechtigkeitssinn, $W\"{u}rde$, Verdienste, Wohlhaben und Vertrauen zeigt. Die Aufmerksamkeit wird geweckt, wenn der Redner angesehene oder $m\"{a}chtige$ Personen in den Vordergrund stellt, wenn er zeigt, $da\ss\;er\;f\"{u}r$ das allgemeine Wohl $pl\"{a}diert$, wenn er ein Wertargument oder ein plausibles Argument benutzt, wenn er etwas Neues bespricht, oder wenn er letztendlich $ank\"{u}ndigt$, zur Sache zu kommen. Der Wille, sich belehren zu lassen, wird geweckt, wenn das vorher Gesagte anhand der Hauptpunkten und in aller $K\"{u}rze\;aufgez\"{a}hlt$ wird, um es den $Zuh\"{o}rern\;eine\;Erinnerung\;zur\"{u}ckzurufen$. Ermuterung zum Handeln wird geschaffen, wenn der Redner seine $W\"{u}nsche$ und Erwartungen usw. ausspricht. $Au{\ss}erdem$ sind rhetorische Mittel wie Ironie, rhetorische Fragen, Antithese, Wiederholung, Parallelismus, Klimax, Correctio, Metapher, Vokativ, Anspielung, Einschub, Hyperbel, $Aufz\"{a}hlung$, Chiasmus, Ellipse usw. $f\"{u}r\;das\;Gef\"{u}ge$ der Rede von Bedeutung. Sie dienen vor allem dem Zweck, den $Zuh\"{o}rern$ den Redeinhalt anschaulich, spannend und eindringlich darzubieten und damit die Wirkung der Aussage zu steigern.