초록
Die vorliegende Arbeit behandelt ein zweidimensionales Valenzmodell. In diesem Modell wurde der Versuch unternommen, durch Berucksichtigung $valenzunabh\"{a}ngiger$ Faktoren die bisherige eindimensionale Valenzkonzeption zu $\"{u}berwinden\;und\;f\"{u}r\;Problemf\"{a}lle$ der Valenzforschung angemessenere $Erkl\"{a}rungen$ zu bieten. Dabei wurde mit Agel (1994) davon ausgegangen, $da\ss$ man zwischen Valenzpotenz und Valenzrealisierung unterscheiden sollte. Zwischen den beiden Ebenen besteht keine Isomorphie. Auf der Ebene der Valenzpotenz spreche ich von valenzgebundenen und valenzfreien Gliedern, auf der Ebene der Valenzrealisierung dagegen von notwendigen und optional en Gliedern. Somit ergeben sich insgesamt vier $M\"{o}glichkeiten:$ 1. valenzgebunden und notwendig; 2. valenzgebunden und optional; 3. valenzfrei und notwendig; 4. valenzfrei und optional. Viele $Problemf\"{a}lle$ der bisherigen Valenzforschung $geh\"{o}ren$ zu dem zweiten und dem dritten Typ. Erst die Annahme des zweidimensionalen Valenzmodells bietet $daf\"{u}r\;systematische\;Erkl\"{a}rungen$. Anhand verschiedener Beispiele wurde gezeigt, $da\ss$ syntaktische, semantische, pragmatische und konzeptuelle Faktoren die Valenzrealisierung beeinflussen. Valenzrealisierung ist somit nicht als $blo{\ss}e$ Wiedergabe der im Lexikon immanenten Valenzpotenz anzusehen. $Schlie{\ss}lich$ wurde am Beispiel yon gehen das $Verh\"{a}ltnis$ zwischen Valenzpotenz, konzeptuellen Prozessen und Valenzrealisierung dargestellt: Die Realisierung der eigentlich valenzgebundenen lokalen Adverbialbestimmung $h\"{a}ngt$ eng mit den konzeptuellen Prozessen ($Lokalisierungs-proze{\ss}\;vs.\;Delokalisierungsproze{\ss}$) zusammen. Falls $Lokalisierungs-proze{\ss}$ stattfindet, ist die Realisietung der lokalen Adverbialbestimmung notwendig, um die Direktionalisierung des Verweisobjekts im Hinblick auf das Bezugsobjekt zu bezeichnen. Bei $Delokalisierungsproze\ss$ ist die Realisierung der lokalen Adverbialbestimung dagegen optional.