Tendenzen der Herrenmode im 19. Jahrhundert in Europa

19세기 유우럽 신사복 Mode의 특성

  • Yang Sook hi (Dept. of Clothing ana Textiles, College of Home Economics, Sookmyong Women's University)
  • 양숙희 (숙명여자대학교 가정대학 의류학과)
  • Published : 1984.08.01

Abstract

Die Geschichte des Kostums steht in unmittelbarem odor mittelbarem Zusammenhang mit der allgemeinea historischen Entwicklung derjenigen Lander und sozialen Schichten, die das kulturclle Gesicht und damit auch die Entwicklung der Mode einer Epoche bestimmen. Im 19. Jahrhundert war das Burgertum in Europa die herrschende soziale Schicht und daher auch modisch tonangebend. Die Mode des Burgertums zeigte demokratisierende Tendon-zen: Vereinfachung der Ausstattung und der Formen, wobei sich die Proportionen der Kleidung so gut wie moglich den des Korpers anpaBten. Die Herrenmode beugte sich zunehmend den For-derungen nach ZweckmaBigkeit; dab galt zumindest fur den Tagesanzug, der immer mehr zum Arbeitsanzug wurde und sick damit der Mannerkleidung der arbeinden Schicht annahrte. Die Industrialisierung trug ebenfalls dazu bei, daB die modischen und sozialen Previlegien in der Kleidung sich verminderten : die Textil-und Konfektionsindustrie muBte sich zwangs-laufig auf die Bedurfnisse der Massen und auf deren Wunsch einstellen. In der Herrenmode setzte sich die Tendenz zu funktionaler Einfachheit und Gradlinigkeit durch, d.h. funktional uberflussige Teile wie z.B. die Vielzahl der Kragen, Knopfreihen, uberlange SchoBe verschwanden ; an die Stelle der Farbenfreude trat ein einfaches, einhei-tliches Grau, Schwarz, Blau und Braun. Diese Vereinfachung wurde zum Ausdruck der zunehmenden Demokratisierung, wurde aber zugleich auch Voraussetzung fur eine neue Differnzierung des KlassenbewuBtseins. Zum Statussymbol wurden die auffalliges Erscheinen vermeidende Eleganz und das Arrangement der einzelnen Kleidungsstucke zu einem har-monischen Ganzen; elegante Kleidung weist ihren Trager aus als Kenner des Modetrends und damit als zugehorig zum Kreis der modeavancierten Schicht. Diese Ambivalenz bestimmt auch die Mode des 20. Jahrhunderts.

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